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Eine Reise in die Schwerelosigkeit…

Lange hatte man sich gefragt, was das erste Album nach der konzeptuellen Albumserie bieten würde. Reflections liefert nun die Antwort.
Das Reflections Intro der Platte dient als so eine Art Vorstellungsrunde: Sanft aber bestimmt ertönen die ersten Synthieklänge und der Track nimmt durch das sukzessive Hinzufügen von weiteren Instrumenten -bis hin zu Smrzs Stimme- an Fülle und Dynamik zu. Die entstandene Klangspirale mündet in einen gesungenen Vers, in dem sich der Künstler vorstellt und die „Stationen“ benennt, die in den nächsten 35 Minuten angesteuert werden. Zu diesem Zeitpunkt ist der neugierige Zuhörer bereits vollkommen in Smrzens Klangwelten abgetaucht und nimmt nur noch wahr. Reflections ist eines der Alben, die es einem unmöglich machen sich nebenher mit etwas anderem zu beschäftigen. Nicht zuletzt weil die Themen keine leichte Kost sind, wie der Albumtitel bereits erahnen lässt.
So beschreibt Smrz in Won't let go den Zustand des Festhaltens an einer Beziehung, deren Ende unausweichlich bevorsteht. Für die musikalische Umsetzung wählt der Künstler eine Akustikgitarre und seinen emotionsvollen Gesang, die anfangs dominieren. Eine „unruhige“ Melodie, gespielt auf einem Synthisizer, trägt wesentlich zur kämpferischen und innerlich aufgewühlten Atmosphäre bei. Während der Instrumentalpart im Anschluss an die Strophen die Unermüdlichkeit des Kämpfers repräsentiert.
1001 Options ist, zumindest phasenweise, eins der aufbrausenden Songs der überwiegend ruhigen Platte. Inhaltlich übt Smrz Kritik an der multioptionalen Gesellschaft und der Rastlosigkeit, die die unzähligen Möglichkeiten mit sich bringen. Dieser Unmut wird gepaart mit einem sanften Appell auch mal inne zu halten und darauf zu vertrauen, dass alles gut wird. Dabei weichen wummende E-Gitarren ruhigen Klängen einer Akustikgitarre und dem getragenen Gesang.
Wie Smrz selbst sagt „talk is cheap“ (4LC)und so bietet die nächste Nummer, Mosfellsbær, dem Zuhörer die Möglichkeit dem Appell des vorhergehenden Songs zu folgen und die Seele baumeln zu lassen und von den Melodien getragen, sich an einen gewünschten Ort zu träumen oder die bisherigen Themen sacken zu lassen. Wobei der Künstler hier die Absicht hegt seine Zuhörerschaft mit diesem Instrumentalstück nach Island zu entführen.
I'm not sorry – wer bereits anhand des Titels eine Verbindung zum Abschlusstrack des Albums Inside Out Part II: Inside vermutet, irrt nicht. Die einzige schnelle Nummer des Albums, ja fast schon tanzbar, thematisiert die Unschuld des Protagonisten für das Scheitern einer Beziehung. Man könnte es mittlerweile fast schon Tradition nennen, denn auch auf diesem Album findet sich ein Gitarrensolo eines befreundeten Musikers. In diesem Fall schmettert Sigi, bekannt von Soundstairs oder Ralph Wiggum's Favorite Band, ein Solo hin, das den Unmut des Protagonisten über den Beziehungsverlauf untermauert.
Der nachfolgende Track Flashing lights besticht vorallem durch seinen szenenreichen Songtext. Ausgelöst durch den ersten Vers läuft im Kopf ein kleines Filmchen ab. Wunderbar!
Nicht weniger szenenhaft gibt sich auch der nachfolgende Song. In 4LC klärt Smrz seine Zuhörer über die zwei Seiten der Medaille von Liebe auf. Dabei setzt er voll auf seine Stimme und von der bipolaren Eigenschaft der Liebe geprägt, schließt er den Song mit einem eigens gespielten Gitarrensolo ab.
Omnes, das zweite Instrumentalstück der Platte, wirkt klanglich fein, ja fast zerbrechlich und weckt unzählige Assoziationen beim Hören. Diese sind aber nicht greifbar – Alles und Nichts. Es hinterlässt ein Gefühl von Versöhnlichkeit, der inneren Ruhe.
Für den vorletzten Song, Our last goodbye, begibt sich Smrz erneut in die Gefilde der zwischenmenschlichen Beziehungen und thematisiert die Konfrontation mit deren unvorhergesehenen Verlauf. Der Song wird geprägt von einer Atmosphäre des Getriebenseins – wie soll man Kontrolle über eine überraschende Entwicklung wiedererlangen? Dieser Hilflosigkeit ausgeliefert, kommt der letzte Track gerade rechtzeitig.
Gravity? Es fehlen einem die Worte. Und irgendwie will man es auch gar nicht benennen, aber wenn ich müsste, würde ich dem Song das Label psychedelisch verpassen. Einzelne lange Töne, die nach und nach zu Melodien werden bis ein Melodienkomplex entsteht und eigentlich bekommt man gar nicht mit, wie genau das passiert ist, aber fast 10 Minuten sind vorbeigerauscht. Die Ratlosigkeit wird aber triumphiert von Emotionen. So ruft der Gesang, der sich inhaltlich auch hervorragend als Selbstachtsamkeitsübung eignet, beim Zuhörer tatsächlich ein Gefühl der Schwerelosigkeit hervor. Doch mit dem Schluss des Songs weicht dieses Gefühl, dem der Unbeschwertheit. Zumindest für einen Moment verspürt man den Idealzustand die zuvor thematisierten Gefühle ausblenden zu können - keine Entscheidungsschwierigkeiten, keine Kontrollverluste, usw. Einfach nur innere Zufriedenheit. Reflections ist bisher das reifste Album des jungen Künstlers und in seiner Wirkung am abwechslungsreichsten. Es liefert Denkanstöße sowie Kritik, aber auch Platz zum Träumen, ruft beim Zuhörer eine breite Palette von Gefühlen hervor und hinterlässt abschließend eine heilende Wirkung.

Mit der Aufrichtigkeit eines kleinen Jungen und der Reflektiertheit eines jungen Mannes verschafft Smrz seinen Zuhörern den Zugang zu Themen, die die Eckpfeiler des Erwachsenwerdens bilden.

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