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Kurz und knapp

Thu 12 Apr – Raised Fist, I Hate Sally, To Kill

Man stelle sich vor, es wäre ein Konzert und keiner ginge hin. Fast so geschehen im Karlsruher Substage. Da konnte einem die erste Band Berri Txarrak schon fast leid tun, bei der trotz hinausgezögertem Beginn hochgerechnet 35 Mann vor der Bühne standen. Dadurch dass das Substage nicht gerade winzig ist und der obligatorische Sicherheitsabstand von drei Metern bewahrt werden musste, war die gefühlte Anzahl allerdings noch erheblich geringer. Allein nur der Ansatz von Stimmung war also komplette Fehlanzeige. Und die Band trug dazu noch erheblich bei. Denn abgesehen von dem für einen Otto-Normal-Deutschen recht kryptischen Namen, wurde auch nur schwer verständliche Musik geboten. Das lag zum einen daran, dass die Texte in Baskisch gesungen werden und zum anderen daran, dass die Mischung aus Punkrock, Metal, Hardcore und zig anderen Geschichten einfach zu viel des Guten ist. So verlieren sich Berri Txarrak immer mehr in wilden Stil und Taktwechseln zwischen Ignite und System Of A Down und schlussendlich verstreuen sich die ohnehin wenigen Besucher in andere Ecken des Clubs.

I Hate Sally hatten es da um einiges einfacher. Zwar herrschte immer noch gähnende Leere vor der Bühne, aber immerhin waren ein paar Leute sichtlich gespannt darauf, was wohl die wuselige Sängerin Dee Prescott so zusammenschreien würde. Das war zwar insgesamt nicht mehr als guter Durchschnitt, weil stimmlich wie instrumental eine gewisse Varianz fehlte, aber immerhin um einiges druckvoller als die Band zuvor. Zur Belohnung für eine engagierte Show an der Schnittstelle zwischen Punk, Hardcore und Metal sah man sogar ein paar Köpfe mitnicken und Füße mitwippen. Immerhin.

Mit einer großen Menge Gespringe und Rumgehüpfe wollten To Kill dem noch eins draufsetzen, aber schossen sich mit eigener Plakativität selbst ins Abseits. Zwar fühlten sich ein paar zu diesem teils recht erfrischend old-schoolig angehauchtem Edger-Hardcore zum bewegen animiert, doch ein ebenso großer Teil konnte sich das Schmunzeln zu ad absurdum führender Straight-Edge-Propaganda nicht verkneifen. Gerade auf Momente, in denen man überraschenderweise Einflüsse von Modern Life Is War zu vernehmen mochte, folgte wieder diese Prollomanier in Stile von Teamkiller oder Final Prayer & Co. Nein, danke, denn das hätten To Kill eigentlich gar nicht nötig.

Der "Ja, bitte, geht doch"-Gedanke schwirrte einem dafür aber des Öfteren bei Raised Fist durch den Kopf. Zum einen weil das Substage nun mittlerweile doch halbwegs gut besucht war und außerdem weil Raised Fist überraschend gut waren, hatten sich doch viele vorherige Show oft der klinisch trockenen Atmosphäre ihrer Songs angepasst. Doch dass es auch anders geht, bewiesen die Schweden heute tatsächlich, denn nicht umsonst stand die Show unter dem Motto "Fickt die Bude kaputt!". Zumindest sagste dies Sänger Alexander "Alle" Rajkovic in gutem Deutsch nicht nur einmal. Doch trotz heftigem Treiben auf der Bühne, hochrotem Geschrei des Frontmannes und extrem lauter Boxenbeschallung schwappte der Funke nie so wirklich über, wie man das von anderen Raised Fist Shows gewohnt war, in denen Publikum und Bühne verschmolzen und Menschen sich übereinander stapelten. Doch Raised Fist sahen es gelassen und zogen ihre Sache so konsequent durch, wie es sich für eine routinierte Hardcore-Band gehört. Dementsprechend schnell war dann allerdings auch mit dem aber trotz allem recht abwechselungsreichen Set Schluss, das sowohl einen Großteil an Songs von aktuellen Album "Sound Of The Republic" beinhaltete, nebenbei allerdings auch ältere und ganz alte Sachen berücksichtige. Kurz aber gut sozusagen. Das Ohrenpiepen am nächsten Tag hat sich also gelohnt.

© written by christoph schwarze / www.christoph-schwarze.com

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